Aus: Bote vom Untermain, Ausgabe Dienstag, 21. September 2004

Ein Potpourri bekannter Melodien

Fränkische Rebläuse und Musikverein Rüdenau spielen Serenade
Bürgstadt. Ganz nach dem Geschmack der zahlreichen Zuhörer war am Sonntag die Serenade der Fränkischen Rebläuse. Zu den frischen Klängen der Blasmusik trug auch die stimmungsvolle Atmosphäre im weiten Rund vor dem Bürgerzentrum Mittelmühle bei. Als Gastorchester wirkte der Musikverein Rüdenau mit.

Die musikalische Veranstaltung ist seit nunmehr 19 Jahren zu einer guten Adresse für die zahlreichen Freunde der Blasmusik geworden. Mit ungebremster Spielfreude, bei hohem technischen Niveau und einem harmonischen Gesamtklang unter der Regie des Dirigenten Bernd Hofmann, wurden die 50 Musikerinnen und Musiker des Bürgstadter Orchester ihrem Anspruch gerecht. Auch das Gastorchester des Musikvereins aus der kleinsten politisch selbstständigen Gemeinde des Landkreises mit stattlichen 34 Musikern unter ihrem Dirigenten Alberto Herkert ließ schnell erkennen, dass sie die gepflegte Blasmusik stilvoll beherrschen.

Kaum ein anderes Stück wäre als Auftakt der Serenade, sozusagen als Hommage an die Musik, besser geeignet gewesen, als der von beiden Orchestern unter Dirigent Alberto Herkert intonierte Einzugsmarsch "Gruß an Böhmen" von Vaclav Vackar nach einer Bearbeitung von Franz Bummerl. Sein solides Klangvolumen stellte der Musikverein Rüdenau mit "Celebration Ouverture" von Kees Vlak in einem dreiteiligen Werk mit zarten, von Klarinetten und Saxophonen geprägten Melodien im Geiste der neuen Zeit unter Beweis. Souverän wurde auch der Konzertwalzer "Über den Wellen" des mexikanischen Komponisten Juventino Rosas dargeboten.

Klangvolles Spiel der Trompeten
Dirigent Bernd Hofmann hatte für seine Fränkischen Rebläuse als erstes Werk deren Lieblingsmarsch "Die Sonne geht auf" des zeitgenössischen Komponisten Rudi Fischer mit klangvollem Spiel der Trompeten und Querflöten ausgewählt. Vielfalt und Spielfreude stellten die Rebläuse mit einem Potpourri bekannter Melodien aus der Operette "Maske in Blau" von Fred Raymond unter Beweis.

Sauber, fast jubilierend beherrschte der Solist Gunnar Hupe im dezent begleitenden Orchesterklang seine kleine Piccoloflöte bei der "Polka Caprice" von Hubert Motay. Die Eröffnung des zweiten Teils der Serenade blieb wieder dem Rüdenauer Gastorchester mit der kontrastreichen konzertanten Fantasie "Stephen Forster in Concert" in der Bearbeitung von Franz Watz vorbehalten. Dabei verstanden es die Register wie Querflöten und Klarinetten bei Stücken wie "Sonny River" besonders zu beeindrucken. Musikalisch entführte das Orchester die Zuhörer nach Südamerika auf die Spuren des Andencondors, dem lautlosen König der Lüfte, mit Arno Hermanns "El Condor Pasa" und dem beindruckend präzisen Soli der Flötistin Monika Leiblein. Nach "New York" ging es dann stimmungsvoll weiter mit dem Titel "My Way" von Jaques Revaux/Claude Francois mit Andreas Lebküchner als Solist auf dem Altsaxophon. Weiter führte die musikalische Reise der Fränkischen Rebläuse zur "Queens Park Melody" von Jacob de Haan, mit Michael Gahr als Solist auf der Trompete. Bei diesem Stück wurde deutlich, wie homogen die Nachwuchsarbeit mit der Integration junger Musiker funktioniert.

Bild der Serenade



Alle Register zog Dirigent Bernd Hofmann mit den bekanntesten Stücken des Drummers Phil Collins nach einer Bearbeitung von Frank Bernaerts. Den Schlusspunkt unter die eindrucksvolle Serenade, der auch kurzzeitiger Regen nichts anhaben konnte, setzten beide Orchester unter der Stabführung von Bernd Hofmann mit dem temperamentvollen "Mars der Medici" von Johan Wichers. Der Beifall des Publikums sorgte für eine Zugabe. Durch das Programm führten Jürgen Fischar und Paul Kern. ms